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Ein Gedicht gegen die Sinnlosigkeit des Leistungswahns

|   Echos – auf Texte, Aktuelles, Erlebtes

"Am Meerufer endloser Welten treffen sich Kinder mit Jubeln und Tanzen." In seinem Gedicht AM MEERUFER beschreibt Rabindrant Tagore so wunderbar die Zeit der Kindheit: Zwecklosigkeit des Spielens, vergnügt sein mit leeren Muscheln, Häuser machen aus Sand. Ob dies auch für die heutige Kinder zutrifft?Es folgt der kleine Text als Ansporn zum Nachdenken über den Zweck und Zwecklosigkeit: Vielleicht wird deine Sehnsucht geweckt nach weniger Tun und mehr Sein. Lassen wir den Dichter sprechen ...

Am Meerufer endloser Welten treffen sich Kinder.

Der grenzenlose Himmel zu Häupten ist ohne Bewegung, und das ruhlose Wasser ist ungestüm.

Am Meerufer endloser Welten treffen sich Kinder mit Jubeln und Tanzen.

Sie bauen ihre Häuser aus Sand, und sie spielen mit leeren Muscheln. Aus welken Blättern flechten sie ihre Boote und lassen sie lächelnd über der ungeheuren Tiefe treiben. Kinder haben ihr Spiel am Meerufer der Welten.

Sie können nicht schwimmen, sie können nicht Netze werfen. Perlenfischer tauchen nach Perlen, Kaufleute segeln in ihren Schiffen, während Kinder Kiesel sammeln und sie wieder verstreuen. Sie suchen nicht nach verborgenen Schätzen, sie können nicht Netze werfen.

Am Meerufer endloser Welten treffen sich Kinder. Sturm streicht am pfadlosen Himmel, Schiffe kentern in dem spurlosen Wasser, der Tod ist unterwegs, und Kinder spielen. Am Meerufer endloser Welten ist das große Begegnen der Kinder.

Auszug aus: Rabindranath Tagore. „Der zunehmende Mond.“

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